Stadtschulpflegschaft Köln

Nach wochenlangem Distanzlernen läuft der Unterricht bei uns in NRW bald wieder Schritt für Schritt an. Grundschulen, teils Förderschulen und die Abschlussjahrgänge sollen nach den Vorstellungen von NRW-Schulministerin Gebauer ab 22. Februar in festen Lerngruppen und im Wechsel wieder in die Schulen zurück. Unter einer Inzidenz von 50 sollen dann auch die anderen Schülerinnen und Schüler wieder teilweise in die Schulen. Die Stadtschulpflegschaft Köln sieht auch die Stadt in der Pflicht.

Die Stadt müsse die Öffnung der Schulen angemessen vorbereiten. Außerdem solle sie präventive regelmäßige „Pooltestungen“ mit PCR-Tests durchführen und den Schülerinnen und Schülern ausreichend OP- und FFP2-Masken zur Verfügung stellen sowie Luftfiltergeräte. Es gebe bereits Elternvereine, die dafür auch spenden würden. Die Pflegschaft kritisiert, dass über die Nutzung von Konferenzsälen in Hotels und Veranstaltungshallen für Unterricht auf Abstand nicht final entschieden worden sei.

Lehrkräfte bei uns in NRW begrüßen die Schulöffnungen ab dem 22. Februar. Aber die Lehrkräfte sehen auch Risiken. Dass laut der Mail der Unterricht der Abschlussklassen auch in voller Klassenstärke möglich sein soll, sei ein Ritt auf der Rasierklinge. Das seien dann teilweise bis zu 30 Schülerinnen und Schüler. So seien Abstandsregeln nicht einzuhalten. Die Lehrergewerkschaft fordert auch da eine Aufteilung der Klassen. Positiv sei, dass durch die Reduzierung von Klassenarbeiten Druck von den Schülerinnen und Schülern genommen werde. Auch die Ausstattung der Lehrekräfte mit Schutzmasken und zwei Corona Tests pro Woche seien eine gute Maßnahme. Die Kölner Stadtschulpflegschaft fordert darüber hinaus von der Stadt, Pooltestungen bei den Schülerinnen und Schülern zu machen.

https://www.radiokoeln.de/artikel/schulplaene-reichen-eltern-und-lehrern-nicht-864357.html

KÖLN - Wenn in der nächsten Woche die erstenSchüler wieder zurück in die Grundschulen dürfen, stellt sich vielen die Frage, ob die vorhandenen Sicherheitsmaßnahmen ausreichen. Seit Monaten streiten einige Eltern mit der Stadt darüber, ob sie den Schulen ihrer Kinder Luftfilter schenken dürfen oder nicht.

Die Stadt lehnt die Schenkung ab.

Die Eltern müssten somit die Verantwortung übernehmen, wenn sie die Geräte im Klassenzimmer aufstellen wollen. „Betrieb, Wartung und Haftung bleiben bei den Eltern hängen - dies ist für die Eltern kaum zu leisten“, sagt Daniel Bergfeld. Sein Kind geht in die Gemeinschaftsgrundschule Balthasarstraße im Agnesviertel.

In der Nachbarschaft streitet ein Vater für Luftfilter in einer Kindertagesstätte.In der ganzen Stadt seien Initiativen von Eltern entstanden, die bereit sind, Luftfiltergeräte zu spenden, sagt die Stadtschulpflegschaft. Die Stadt solle die Angebote annehmen, so Elternsprecher Gerhard Jansen. „Mit Luftfiltergeräten könnte man der Verbreitung des Virus' an den Schulen effektiv Einhalt gebieten.“

Die Geräte müssten flächendeckend für alle Schulen und Klassenzimmer bereitgestellt werden.  Geräte werden nur in Ausnahmefällen angeschafft Die Stadt sieht das anders. Sie will die Geräte nur in Räumen einsetzen, die nicht gelüftet werden können. 84 solcher Räume habe man bislang ausgemacht, bei denen man die Fenster nicht öffnen könne oder eine spezielle raumlufttechnische Anlage die Frischluftzufuhr übernimmt. Spätestens Anfang März sollen die Luftfiltergeräte für diese Räume geliefert worden sein. Für die anderen Klassenräume sind die Geräte nach Auffassung des Corona-Krisenstabs der Stadt nicht nötig.

Der Kölner Streit um die Luftfilter in Schulen ist ein typisches Beispiel für Debatten in Zeiten der Pandemie: Die Stadt sieht es anders als das Land, das Fördergelder bereitgestellt hat, die aber bislang nur in geringem Umfang von Kommunen abgerufen wurden.

Auch die Wissenschaft ist sich nicht einig.

Die besorgten Eltern können sich zum Beispiel auf die „Deutsche Physikalische Gesellschaft“ oder die Universität der Bundeswehr berufen. Letztere glaubt sogar, dass Luftreinigungsgeräte das Lüften ganz ersetzen könnten. Dagegen stehen Einschätzungen des Bundesumweltamtes oder des städtischen Gesundheitsamtes – mit der praktischen Folge, dass man noch nicht einmal eine Schenkung annehmen will.

Test mit der TU Aachen

Immerhin hat sich die Stadt für einen Praxistest entschieden, den man zusammen mit der Technischen Hochschule Aachen durchführen will. Sechs verschiedene Modelle von Luftreinigungsgeräten würden für sechs Schulen mit unterschiedlichen Schulformen bestellt. So soll die Wirksamkeit der Geräte in Räumen geprüft werden, in denen eine Stoßlüftung möglich ist. Ergebnisse seien aber erst dann aussagekräftig, wenn es wieder normalen Präsenzbetrieb an den Schulen gebe, so die Stadtverwaltung. Zurzeit gehe man davon aus, dass für schulische Räume, die ausreichend gelüftet werden können, keine Geräte beschafft werden. Sie seien „nichtnotwendig“. Außerdem sei nicht auszuschließen,dass einzelne Verfahren der Luftreinigungsgerätezur Filterung oder zur Inaktivierung der Viren gesundheitsschädigend sein können. Um die Sicherheit beim Stoßlüften zu erhöhen, testet die Stadt CO2-Messgeräte. Nach der Rückkehr der Schüler in die Klassenräume wolle man die Erfahrungen abfragen. 


https://www.ksta.de/koeln/schule-zu-corona-stadt-koeln-streitet-mit-eltern-wegen-luftfiltern-fuer-klassenraeume-38057996 

Presse